Laienadel und Armenfürsorge im Mittelalter

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Laienadel und Armenfürsorge im Mittelalter, hrsg. von Lukas Clemens, Katrin Dort und Felix Schumacher, Trier 2014 (Trierer historische Forschungen 71).

978-3-89890-191-8 – 200 S., geb., 16 cm × 24 cm, 500 g, 15 Abb., 10 Karten

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Beschreibung

Formen und Träger der Armenfürsorge während des Mittelalters sind in jüngerer Zeit häufiger Thema von internationalen Tagungen gewesen und von der Forschung gerade der letzten Jahre intensiv bearbeitet worden. Dabei standen vor allem die Institutionen, ihre Organisationsstrukturen und Zielgruppen unter sozial- und rechtsgeschichtlichen Gesichtspunkten im Fokus des Interesses. Unter den Initiatoren und Betreibern gerieten vor allem Päpste und Bischöfe sowie geistliche Orden und Regularkanoniker, Stadtgemeinden und Bruderschaften in den Blick. Weit weniger berücksichtigt wurden bislang hingegen Modi und Motive einer Bedürftigenhilfe durch den weltlichen Adel in ihren räumlich und zeitlich, sozial und rechtlich so unterschiedlichen Ausprägungen.

Die bisherigen Studien dazu widmen sich vor allem dem karitativen Engagement von Kaisern und Königen, für das es mannigfache Beispiele gibt. Gründungen und materielle Unterstützung von Xenodochien sind etwa für Mitglieder der Merowingerdynastie ebenso wie für langobardische Könige und byzantinische Herrscher überliefert. Vielfältig sind auch die Verfügungen karolingischer Könige und Kaiser zur Armenfürsorge. Insbesondere in den Kapitularien Karls des Großen und Ludwigs des Frommen finden sich zahlreiche Bestimmungen zur Unterstützung Bedürftiger. Für das Hochmittelalter sei lediglich auf die Hospitalsgründungen Friedrichs I. und Friedrichs II. verwiesen.

Der vorliegende Band möchte einen ersten Überblick über das karitative Engagement des Laienadels in Regionen Italiens, Frankreichs und des Reiches während des Mittelalters bieten, wobei die unterschiedlichen Formen, Motivationen sowie Auswirkungen der Armenfürsorge in den jeweiligen politischen und sozialen Kontexten in den Blick genommen werden. Der Untersuchungsraum nördlich und südlich der Alpen mit unterschiedlichen geographischen und politischen Gegebenheiten soll die Grundlage für weiterführende Vergleiche einer adligen Armenfürsorge im mittelalterlichen Europa bereitstellen.

Die hier versammelten Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die vom 20. bis 22. Oktober 2011 unter dem Titel Adlige Armenfürsorge zwischen herrschaftlicher Verpflichtung, politischer Notwendigkeit und persönlichem Seelenheil in Trier stattgefunden hat. Veranstalter war das Teilprojekt B6 (Armenfürsorge in Zentral- und Oberitalien – Konstanten und Wandlungen von der christlichen Spätantike bis ins Hochmittelalt er unterder Leitung von Lukas Clemens) des Sonderforschungsbereichs 600 (Fremdheit und Armut. Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart). Die Beiträge nähern sich dem Rahmenthema auf unterschiedliche Weise, die jeweilige Bezugskategorie ist immer eine räumliche Größe.

Inhalt

Lukas Clemens, Katrin Dort und Felix Schumacher: Laienadel und Armenfürsorge im Mittelalter (7–14)

Katrin Dort: Adlige Armenfürsorge im Bistum Lucca bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts (15–34)

Renzo Zagnoni: La politica caritativa dei conti Cadolingi, dei conti Alberti, dei signori di Stagno e degli Ubaldini nel territorio toscobolognese
(secoli X–XII) (35–58)

Paolo Golinelli: Canossa terra del rifugio: carità e ospitalità della contessa Matilde (59–72)

Jean-Luc Fray: Weltliche Herrschaftsträger und Hospitäler im mittelalterlichen Zentralfrankreich (73–84)

Michel Pauly: Adlige Hospitalstiftungen zwischen Rhein und Maas im Mittelalter (85–102)

Lindy Grant: Royal and Aristocratic Hospital Patronage in Northern France in the Twelfth and Early Thirteenth Centuries (103–114)

Hannes Lambacher: Kaiserliche Armenfürsorge in Memmingen (115–128)

Rosalba Di Meglio: In hoc caritas dei perfecta est. Königliche Ideologie und Hospitalsgründungen im angevinischen Neapel (13.–14. Jahrhundert) (129–146)

Adelaide Ricci: Il duca e la città: la gestione della carità a Cremona nel Quattrocento (147–166)

Maria Pia Alberzoni: Formen der „Caritas“ beim Mailänder Adel im 13. und 14. Jahrhundert (167–192)

Autoren dieses Bandes

Register

Zusätzliche Informationen

Gewicht 500 g
Größe 24 × 17 × 3 cm