Beschreibung
Ja, es gab zu wenige, viel zu wenige, aber es gab sie – die Tapferen, die zwischen 1933 und 1945 den braunen Tyrannen und ihrer Propaganda widerstanden haben. Die Spurensuche nach ihnen war mühsam. Doch sie hat sich gelohnt. Beispiele aus Koblenz und Trier, aus dem Moselland und vom Rand der Eifel beweisen es: In den Jahren der Schande gab es nicht nur Feiglinge und Jubler, sondern auch Menschen, auf die Deutschland stolz sein darf. Über sie ist zu schreiben, zu lesen und zu sprechen. Ihre Ehre ist ein – wenn auch nicht großes – Gegengewicht gegen die Schande, die Hitler und seine vielen Helfer Deutschland angetan haben. Von den bekannten und zumeist ermordeten Widerstandskämpfern (Stauffenberg, Bonhoeffer, Geschwister Scholl und andere) abgesehen, gab es überraschend viele Tapfere, die im täglichen Leben Mut bewiesen haben: Handwerker und Lehrer, Kapläne und Pastöre, Studenten und Arbeiter, Christen und Sozialisten. Sie kamen weniger aus den höheren Rängen der Gesellschaft, sondern eher aus der soziologisch so bezeichneten Mittelschicht, auch aus dem Kreis der so genannten Kleinen Leute. Die Frage, ob damals alle feige gewesen seien, wird wohl weiterhin gestellt werden – fast drei Generationen nach der »Machtergreifung 1933 und 70 Jahre nach dem Beginn des von Hitler heraufbeschworenen Zweiten Weltkriegs. Das Buch soll Antworten geben, vor allem für jene, die sich – Gnade der späten Geburt – die teuflische Raffinesse und die Brutalität der Nazis nicht vorstellen können.
Rudolf Bauer ist in Koblenz geboren und aufgewachsen. Er arbeitete seit 1949 zunächst als Volontär, dann Redakteur in Koblenz (Rheinische Landeszeitung, Rheinischer Merkur), von 1952 bis 1960 als Redakteur in Trier (Trierische Landeszeitung). Dann wechselte er nach Düsseldorf zur Rheinischen Post, einer der auflagenstärksten deutschen Tageszeitungen, wo er bis 1991 das Ressort Innenpolitik leitete. Seit 1991 ist er als freier Journalist und Buchautor tätig.