Conflictus ovis et lini

28,90 

Winrich von Trier: Conflictus ovis et lini. Der Streit zwischen Schaf und Lein, hrsg., übersetzt und kommentiert von Paul Dräger, Trier 2010.

978-3-89890-145-1 ––– 280 S., kart., 15 cm × 21 cm, 360 g, 6 Abb.

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Beschreibung

Zentraler Text der mittelalterlichen Textilherstellung! In seinem vierten Buch bei Kliomedia erschließt Paul Dräger mit dem Conflictus ovis et lini (Streit zwischen Schaf und Lein) nicht nur ein weiteres literarisch anspruchsvolles und schwieriges mittellateinisches Werk, sondern darüber hinaus eine zentrale Quelle der Wirtschaftsgeschichte des ausgehenden 11. Jahrhunderts. Seine akribische und mit ausführlichen philologischen Kommentaren fundierte Übersetzung des Haupttextes sowie der einschlägigen Vorlagen wird zu neuen Einsichten in das Thema und zu Korrekturen am Forschungsstand führen.

„Vor nicht allzu langer Zeit machte mir der Direktor der Trierer Stadtbibliothek, Prof. Dr. Michael Embach, das Angebot, jährlich über das ‚Kurtrierische Jahrbuch‘ einen wichtigen mittelalterlichen Text durch Edition, Übersetzung und Kommentar in einer zunehmend latein- und griechischlosen Zeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen; Hintergrund war die Absicht, das von ihm geleitete Institut mit seinen reichhaltigen handschriftlichen Schätzen zu einem Zentrum der Mittelalterforschung in Trier auszubauen. Auf der ersten Terna, die er mir unterbreitete, stand der mir bis dato unbekannte Conflictus ovis et lini an der Spitze. Neugierig geworden, machte ich mich an die Aufgabe, zumal ein mittelalterlicher lateinischer Text mit seinen ungemein hohen sprachlichen und literarischen Voraussetzungen nur mit den Methoden der klassischen Philologie erfolgreich zu bewältigen ist. Es sollte sich aber im Verlauf meiner Arbeit schnell herausstellen, dass der vor allem durch die Kommentierung beängstigend anwachsende Umfang der geplanten Edition die Kapazität einer wissenschaftlichen Zeitschrift wie des ‚Kurtrierischen Jahrbuchs’ übersteige und eine eigenständige Monographie erfordere. Glücklicherweise hatte inzwischen der Inhaber des Trierer ‚Kliomedia-Verlages‘, Dr. Alexander Reverchon, von dem Projekt Kenntnis erhalten; angesichts der ihm bekannten Bedeutung des Werkes besonders für die mittelalterliche Wirtschaftsgeschichte bot er umgehend eine Publikation in seinem Haus an, der im Interesse einer noch weiteren Verbreitung dankenswerterweise auch Michael Embach zustimmte.“

Das Erfordernis einer Neuedition ergibt sich auch aus folgenden zwei, 65 Jahre auseinanderliegenden Zitaten: „Eine neue kritische Ausgabe mit Kommentar wäre sehr zu erwünschen, da Haupt [S. 226] nur einige Isidorstellen [S. 224: Apokalypse] vermerkte“ (Manitius II [1923] S. 774); und noch 1988 sprechen Clemens/Matheus vom „Gedicht ‚Conflictus ovis et lini‘, das eine neuere, eingehende Analyse verdiente“ (S. 25 Anm. 41). Dass zumindest die Handschrift D IV 4 zum ersten Mal vollständig ausgewertet werden konnte, ermöglichten binnen eines Tages Dr. Ueli Dill und Dominik Hunger von der Universitätsbibliothek Basel. Eben jener Professor Dr. Lukas Clemens gab mir die Gelegenheit, die Ergebnisse meiner Untersuchungen in einem fortgeschrittenen Stadium vor dem ‚Mittelalter- Kolloquium‘ des Faches (Mittelalterliche) Geschichte an der Universität Trier im Wintersemester 2009/10 (27. Januar 2010) vorzutragen. Dr. Bernhard Herzhoff (Trier) steuerte wie immer wichtige Hinweise vor allem im botanischen Bereich bei. Allen Genannten sei auch auf diesem Wege für die Anregung, Kritik und Hinweise sowie für kollegiale Zusammenarbeit herzlich gedankt.

Vorliegende Edition der lateinischen Fassung, für die alle Vorgänger-Arbeiten herangezogen wurden, bietet einen Lese- und Referenz-Text, der meine Übersetzung – die erste in die deutsche, ja in eine andere Sprache überhaupt – begleiten soll. Ohnehin ist nicht zu erwarten, daß abweichende, sich aus einer Neukollationierung aller Handschriften ergebende Lesarten den Gesamtsinn dieses Werkes auch nur um ein Jota ändern würden. Zur Begründung meiner bewussten Anordnung (zuerst die Texte/Übertragungen als das Wichtigste) und meiner wohlüberlegten Übersetzungs-Prinzipien empfiehlt es sich (besonders für vorschnell urteilende Rezensenten), zunächst den Abschnitt ‚Zu Text, Übersetzung und Kommentar‘ der ‚Einführung‘ zu lesen. Im Übrigen sehe ich als Übersetzer meine Hauptaufgabe darin, mit meiner Übertragung und Kommentierung die Grundlagen zur Verfügung zu stellen, auf denen auch ohne profunde Lateinkenntnisse Spezialisten wie Historiker, Mediävisten, Wirtschaftswissenschaftler oder Theologen weiterarbeiten können.“ (Aus dem Vorwort)

Zusätzliche Informationen

Gewicht 360 g
Größe 21 × 15 × 3 cm