Raths, Rekordernten und Hungerjahre

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Daniel Raths, Rekordernten und Hungerjahre. Klimabedingte Gunst- und Ungunstphasen an der Mittelmosel während der sogenannten Kleinen Eiszeit 1450–1700, Trier 2022 (Trierer historische Forschungen 76).

978-3-89890-219-9 – 599 S., geb., 16 cm × 24 cm, 1.000 g, zahlr. Abb., Kt., Diagr.

Vorrätig

Beschreibung

Die vorliegende Arbeit über klimabedingte Gunst- und Ungunstphasen an der Mittelmosel zwischen 1450 und 1700 berührt im Wesentlichen zwei Themengebiete. Das ist einmal die Historische Klimatologie, die sich mit der Rekonstruktion vergangener Klimaverhältnisse aus schriftlichen Zeugnissen und der Wirkung des Klimas auf historische Gesellschaften beschäftigt. Sie ist eine recht junge transdisziplinäre Forschungsrichtung an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften. Dann bildet die Regionalgeschichte des Untersuchungsgebietes der Mittelmosel einen weiteren Schwerpunkt dieser Studie.

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Entgegen ihrer offensichtlichen Bedeutung für das Werden der Menschheit wurde den Faktoren Wetter, Witterung und Klima in der historischen Forschung lange Zeit wenig Beachtung zuteil. Erst infolge der durch die erste Weltklimakonferenz 1979 angeheizten Debatte um den Klimawandel erfahren Klimarekonstruktionen und Studien zu Folgen von Wetter-, Witterungs- und Klimaschwankungen in historischen Zeiten vermehrte Aufmerksamkeit, die bis heute anhält.

Im Zentrum des Forschungsinteresses steht hierbei die klimatische Phase der ‚Kleinen Eiszeit‘ von etwa 1300 bis 1800, deren Existenz in Mitteleuropa seit den Untersuchungen Christian Pfisters, Rudolf Brázdils und Rüdiger Glasers außer Frage steht. Diese Studien können allerdings keine Antwort auf die Frage geben, wie genau sich die ‚Kleine Eiszeit‘ an der Mittelmosel ausprägte. Dies liegt daran, dass die genannten Abhandlungen aufgrund ihres Datenpools ‚makroklimatischer‘ Natur sind, sie beziehen sich also räumlich auf Großregionen mit über eintausend Quadratkilometern Ausdehnung.

Da sich Wetter- und Witterungserscheinungen jedoch aufgrund von Topographie und Fauna regional und mitunter auch lokal sehr unterschiedlich ausprägen, sind die Ergebnisse der zitierten ‚makroklimatischen‘ Untersuchungen für die Mittelmosel nur in eingeschränktem Maße repräsentativ. Hierbei bietet sich die naturräumliche Einheit der Mittelmosel für eine Nachzeichnung historischer Wetter- Witterungs- und Klimaverhältnisse aufgrund ihrer spezifischen klimatischen Beschaffenheit und ihrer Wirtschaftsstruktur während der untersuchten Zeit besonders für eine klimahistorische Abhandlung an.

Daher hat es sich die vorliegende Studie zur Aufgabe gemacht, die bisher für den Untersuchungsraum ungeklärte spezifische Ausprägung der ‚Kleinen Eiszeit‘ auf ‚mesoklimatischer‘ Ebene zu untersuchen.

(aus der Einleitung)

Zusätzliche Informationen

Gewicht 1000 g
Größe 24 × 17 × 5 cm