Beschreibung
Stark erweiterte Neuauflage des Standardwerks!
Mit dem Erscheinen des Abschlussbandes (III: ‚Spätwerke aus Bordeaux‘, Mai 2015) setzte eine verstärkte Nachfrage auch nach den anderen Bänden ein, mit der Folge, dass vor allem der als erster erschienene Band II (‚Trierer Werke‘, Mai 2011) seit ca. einem Jahr restlos vergriffen ist. Daher haben sich Herausgeber und Verlag entschlossen, mit Band II eine 2. Auflage zu initiieren, die aus dem Rückblick heraus gerade für den vorliegenden Band zu starken Änderungen geführt hat: 1. Der Einheitlichkeit halber sind auch Mosella und Bissula neu in Prosa übersetzt (die erstmals 2001 in Trier publizierten und auf viel Anklang gestoßenen Versübertragungen sind jetzt [Mosella] hinter die Prosa-Übersetzung gestellt bzw. [Bissula] in den Kommentar integriert, jedoch ohne nochmalige lateinische Parallelen, die schon im Haupttext zu finden sind); 2. die geschlossen in Band III (S. 788–799) vereinigten Inhaltsangaben wurden vorgezogen, d. h. in den Kommentar der jeweiligen Werke gestellt (im vorliegenden Fall ‚Oxford Classical Texts‘ [meiner Vorlage] Nr. 14–24); 3. zumindest kritisch erwähnt ist die seit 2011 erschienene Spezialliteratur zu den entsprechenden Opuscula (weitergeholfen hat sie nicht); 4. Qualität und Format der Abbildungen wurden verbessert.
Die größte (5.) Änderung betrifft die Erklärungen zur Mosella, die – von knapp 70 auf mehr als 250 Seiten erweitert – jetzt als Vers-für-Vers- bzw. sogar Wort-für-Wort-Kommentar die ausführlichsten derzeit verfügbaren Erläuterungen zum moselanischen ‚Nationalepos‘ darstellen; dabei verlieren sie aber nicht das ursprüngliche Hauptziel meiner Kommentierung aus den Augen: die Aufdeckung einer ebenso banalen wie genialen Spielerei des Dichters mit der – zufällig den Buchstaben des Wortes Mosella entsprechenden – epischen Zahl sieben, die auch die doppelt versiegelten 483 Verse bestimmt und dem Gedicht die innere Einheit garantiert; selbst diese Idee konnte noch durch neue Argumente (z. B. einen siebten Katalog, V. 382–388) belegt werden.
Der Untertitel ‚Trierer Werke‘ ist nicht so streng zu nehmen: Zwar gehören neben den beiden je umfangreichsten Vers- und Prosaschriften (Mosella, Gratiarum actio) sicher auch Griphus, Bissula, Cento, Cupido, Precationes und Caesares in die Trierer Zeit (ca. 365/366 bis ca. 388 – andere Ansätze überzeugen mich nicht); pauschal lässt sich das jedoch nicht z. B. auf die Eclogae oder den Ordo ausdehnen, wie andererseits auch Teile der Sammlungen der Epigrammata und vor allem der Epistulae bestimmt an der Mosel (Trier oder Konz) entstanden sind. Ähnliches gilt für drei ‚didaktische‘ Werke (Periochae Homeri; Erstfassungen des Ludus und des Technopaegnion) sowie die in Ausonius’ (Trierer) Quästur (zwischen 374 und 377) fallenden Constitutiones. Es kommt aber auch nicht darauf an: Maßgebend waren ökonomisch-rationelle (Teilung in drei Bände mit ‚Signaltiteln‘) und der Bequemlichkeit der Benutzer dienende Zwecke (Zugrundelegen der Zählung der Oxoniensis, deren Konjekturen aber zum größten Teil ebenso rückgängig gemacht worden sind wie fast alle früheren gewaltsamen Eingriffe in den Text).