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Partnerschaft mit Edmund Bohr und aura dokumedia

Wir übernehmen ab sofort den Vertrieb für aura dokumedia, die Produktionsfirma des Autors und Filmemachers Edmund Bohr (zur neuen Internetseite aura-dokumedia.de).

Einen Schwerpunkt der neuen Partnerschaft bildet der Vertrieb der Geschichtsdokus von Edmund Bohr auf DVD, die jetzt mit unserer ISBN im Verzeichnis lieferbarer Bücher gemeldet werden. Die Filme werden künftig auch zum Download für den Heimcomputer und Mobilgeräte angeboten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Footage, also Filmszenen, die von Sendern und Filmproduzenten für ihre eigenen Sendungen nachgefragt werden. Der äußerst zahlreiche Bestand dreht sich um die Themen Luftfahrt (Originalmaterial und 3D-Animationen) und Geschichte (v. a. unveröffentlichtes Originalmaterial), aber auch Natur etc.

Es sind auch sehr interessante Buchprojekte mit Edmund Bohr in konkreter Planung, darunter die Herausgabe eines unveröffentlichten Tagebuchs aus dem zweiten Weltkrieg aus Bitburg, das um unveröffentlichtes Foto- und Filmmaterial ergänzt wird. Von besonderem Interesse ist die Herausgabe und wissenschaftliche Bearbeitung einer bedeutenden Fotosammlung aus Luxemburg der Jahre 1944/45.

Der Bestand von 84 Glasplatten und etwa ebenso vielen Abzügen bzw. Negativen zeigt größtenteils unveröffentlichte Fotos über den Luxemburger Widerstand, die Befreiung des Landes durch amerikanische Truppen im September 1944, die „Ardennenoffensive“ vom 16. Dezember 1944 bis 10. Januar 1945 und schließlich die abermalige Befreiung Luxemburgs im Januar 1945. Die Aufnahmen stammen von den Luxemburger Widerstandskämpfern und Hobbyfotografen Unsen und Legner sowie von dem amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway (etwa 30 Abzüge).

Hemingway begleitete die amerikanischen Truppen von der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 an bis zum 6. März 1945 als Kriegsberichtserstatter im Offiziersrang. Er nahm aktiv an der Befreiung von Paris am 25. August 1944 teil. Am 10. September rückte er mit den amerikanischen Truppen in der Stadt Luxemburg ein und folgte diesen dann bei der Invasion ins deutsche Staatsgebiet. In der Eifel, kurz vor Aachen, begann am 19. September 1944 die Schlacht vom Hürtgenwald („Battle of Hürtgen Forest“), die am 16. Dezember in der Ardennenoffensive aufging. Sie gilt als längste Schlacht amerikanischer Truppen im zweiten Weltkrieg und überhaupt sowie mit 32.000 Gefallenen als verlustreichste nach der von Gettysburg (Juli 1863). Hemingway nahm selbst an den Kampfhandlungen teil und tötete nach eigenen Angaben 122 deutsche Kriegsgefangene, beging also schwerwiegende Kriegsverbrechen.

Die Hürtgenwaldschlacht war für Hemingway ein einschneidendes Erlebnis, das seine bis dahin positive Einstellung zum Krieg grundlegend veränderte. Er verarbeitete das Geschehene in dem Roman „Across the River and into the Trees“ („Über den Fluß und in die Wälder“) von 1950, der wie kurz darauf  „The Old Man and the Sea“ („Der alte Mann und das Meer“) von 1952 schlechte Kritiken erhielt, aber sehr erfolgreich war. „Der alte Mann und das Meer“, sein letzter zu Lebzeiten erschienene Roman, wurde 1954 bei der Verleihung des Literaturnobelpreises genannt, den er aber für sein gesamtes erzählerische Werk erhielt.

Das Fotomaterial, das um unbekannte Filme ergänzt werden kann, ist für Luxemburg von großer historischer Bedeutung. Darüber hinaus berührt es mit Ernest Hemingway einen Schriftsteller, der unzweifelhaft zu den bedeutendsten der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts gehört.